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In der Praxis, am Strand, als Wellness-Kur oder Pancakarma-Intensivtherapie?
Eine Ayurveda-Behandlung kann zur Prävention oder bei bereits bestehenden Erkrankungen eine wertvolle Option sein – Voraussetzung sollten eine vorherige Konsultation beim Ayurveda-Spezialisten und eine sorgfältige Planung sein.
In der ärztlich naturheilkundlichen Praxis passiert es mittlerweile häufiger, dass Kolleginnen und Kollegen von Patienten gefragt werden, ob sie Ayurveda-Institute in Indien oder Sri Lanka empfehlen können, in denen man am besten „eine Kur“ machen kann, ob es Sinn macht, solche Behandlungen lieber in Deutschland/Europa durchzuführen, welche individuellen gesundheitlichen Aspekte vor dem Hintergrund spezieller Erkrankungen möglicherweise zu berücksichtigen sind oder woran man nun eben erkennt, dass es sich um ein hochqualitatives Angebot handelt, etc.
Auf der anderen Seite kann es auch passieren, dass Patienten von einer „Pancakarma-Reise“ aus Asien zurückkehren, ihre Befunde von entsprechenden „Kur-Aufenthalten“ mitbringen und Haus- oder Facharzt darum bitten, qualifizierte medizinische Aussagen hierzu zu machen. Mittlerweile gibt es im Kontext von Gesundheitsreisen sogar spezielle Anbieter für den Bereich „Ayurveda-Kurtourismus“.
Diese und thematisch verwandte Aspekte im Blick habend, soll im folgenden Artikel kurz auf die wesentlichen Fragen in diesem Zusammenhang eingegangen werden.
Im Kontext stationärer Ayurveda-Behandlung hat sich im deutsch-sprachigen Raum (leider) eingebürgert, von „Kuren“ zu sprechen. Bei solchen Pancakarma-Konzepten (s. u.) handelt es sich nämlich im eigentlichen Sinne nicht um „Kur-Behandlungen“, sondern um recht intensive, in jedem Fall aber medizinische Therapien, die i. d. R. über mehrere Wochen und in einem stationären Kontext oder Tagesklinik-Setting unter Leitung eines qualifizierten Ayurveda-Ärzteteams durchgeführt werden. Dies ist deswegen relevant, da bei vielen mit Ayurveda nicht vertrauten Ärztinnen und Ärzten der Begriff „Kur“ eher harmlose Wellness-Assoziationen hervorruft, was mitunter den Blick dafür verstellt, dass es sich hierbei, wenn lege artis durchgeführt, um medizinisch wirksame Therapieverfahren handelt, die aber bei fehlerhaftem Einsatz durchaus auch deutliche Nebenwirkungen haben können.
Eine Ayurveda-Behandlung stellt eine sinnvolle Option in der Prävention, aber auch bei bereits bestehenden Krankheiten dar. Wichtig für den Patienten zu wissen ist, was eine solche Behandlung beinhaltet und dass sie nicht mit einer Wellness-Kur gleichzusetzen ist. Eine Konsultation bei einem Ayurveda-Spezialisten sowie eine ausreichende zeitliche Vorabplanung sollte Voraussetzung für eine erfolgreiche und nachhaltige Behandlung sein. Die Autoren beantworten im Beitrag wichtige Fragen, worauf es bei der Planung einer Ayurveda-Behandlung ankommt, welche Indikationen und Kontraindikationen bestehen oder auch welche Vor- und Nachteile eine Behandlung in Deutschland oder Südasien haben kann.