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Seit über hundert Jahren wird Yoga weltweit vermehrt eingesetzt, um die Gesundheit zu erhalten und/oder Erkrankungen zu behandeln. Wie kann Yoga im klinischen Umfeld eingesetzt werden? Was sind klinische Bereiche, in denen Yoga eine Rolle spielt? Welche Beschwerden können sinnvoll mit Yoga therapeutisch angesprochen werden?
Die wichtigste Voraussetzung für den therapeutischen Einsatz von Yoga ist zuerst der Wunsch und die Mitarbeit der PatientInnen. Dabei ist eine gute Aufklärung wichtig, insbesondere über die Notwendigkeit des täglichen Übens und die Ruhe beim Üben. Yoga-Übungen ohne Ruhe und Konzentration degradieren zu kopfloser Gymnastik und sind weit weniger wirkungsvoll. Für PatientInnen sollte ein einfaches, individuell angepasstes Übungsprogramm ausgearbeitet werden, das sie unter der Anleitung der therapeutisch ausgebildeten Yogalehrenden oder der Ärztin/des Arztes zunächst einüben sollen. Später sollten Kontrollen durchgeführt werden – zum einen zur Motivationsbestärkung und zum anderen, um Fehler der Ausführung rechtzeitig herauszufinden, die die Wirkung zunichtemachen könnten.
Die enge Zusammenarbeit zwischen kompetenten ÄrztInnen und Yoga-TherapeutInnen ist wichtig. Jede Therapie in der Hand eines oberflächlich Ausgebildeten ist eine Gefahr für die Patientin oder den Patienten.
Die Effizienz der Therapie wird durch eine sattvische Lebensweise und Ernährung verstärkt. Auch scheint die Auseinandersetzung mit philosophischen Fragestellungen des Yoga die Wirkung des therapeutischen Yoga zu fördern.
Indikationen für den Yoga im klinischen Umfeld Therapeutisch eingesetzter Yoga kann in einem breiten Spektrum von Bereichen und Indikationen angewandt werden. Darunter zählen insbesondere
Yoga ist ursprünglich kein Therapiesystem, besitzt aber therapeutisch nutzbare Wirkungen. Die Wirkungen von Yoga sind unspezifisch somatisch und psychisch, so dass Yoga als eine ganzheitliche und funktionelle Therapie angesehen werden kann.
Yoga besitzt ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten im klinischen Umfeld. Dies betrifft vor allem die Primärprävention, Rehabilitation und Sekundärprävention, die Sportmedizin, die Therapie von Schmerzsyndromen, psychischen, onkologischen sowie vielen anderen chronischen Erkrankungen. Yoga kann dabei auch als Mittel zur Durchsetzung von Therapiezielen eingesetzt werden. Bei bestimmten Erkrankungen kann Yoga kausal therapeutisch wirken. Yoga kann aber auch zur Palliation unheilbarer Krankheiten eingesetzt werden.